Biogas - Innovationspreis
Der Biogas- Innovationspreis der Deutschen Landwirtschaft 2023:
In jedem Jahr wird der Biogas-Innovationspreis der Deutschen Landwirtschaft für die beiden innovativsten Einsendungen vergeben. Dieser Innovationspreis ist in zwei Kategorien aufgeteilt. Er wird für die Wissenschaft und die Wirtschaft vergeben. Hervorzuheben ist, dass der Wissenschaftspreis mit insgesamt 10.000,00 € (aufgeteilt in Gold, Silber und Bronze) dotiert ist, die die Landwirtschaftliche Rentenbank zur Verfügung stellt.
Der Wissenschaftspreis ab 2023 in neuem Format:
Nach wie vor werden 10.000,00 € von der Landwirtschaftlichen Rentenbank bereitgestellt. Dieser Betrag wird jedoch ab 2023 nicht mehr an einen Einsender bzw. eine Institution ausgezahlt. Stattdessen wird es 3 Preisträger geben in folgender Reihenfolge geben:
6.000,00 € für den Wissenschaftspreis in Gold
3.000,00 € für den Wissenschaftspreis in Silber
1.000,00 € für den Wissenschaftspreis in Bronze
Allgemeiner Hinweis:
Sowohl Wirtschafts- als auch Wissenschaftspreisträger werden aus den Einsendern im Rahmen des
call for papers ermittelt. Zunächst wählt die Jury aus allen
Einsendungen die 15 interessantesten Innovationen aus, die dann im
Plenum des Kongresses vorgestellt werden. Aus diesen 15 wiederum
werden die Preisträger ermittelt.
Die Preisträger des Jahres 2022 - Herzlichen Glückwunsch!
Endlich konnten der mit 10.000 € dotierte Biogas-Innovationspreis der deutschen Landwirtschaft - Bereich Wissenschaft - des Jahres 2022 und der gleichlautende Preis für den Bereich Wirtschaft 2022 wieder in Präsenz in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt verliehen werden. Unterschrieben vom Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes Joachim Rukwied wurden beide Urkunden von Johann Meierhöfer aus der Geschäftsstelle des DBV an die Preisträger verliehen.
Der Wissenschaftspreis des Jahres 2022 ging an Dr. Fabian Haitz von der Hochschule Offenburg für seine innovative Arbeit " Projekt BioMeth - Ein neues Verfahrenskonzept zur kontinuierlichen biologischen Methanisierung". Er nahm den Preis gemeinsam mit Professorin Dr. Christiane Zell und Professor Dr. Ulrich Hochberg (beide Hochschule Offenburg) entgegen.
Im Projekt „BioMeth“ wurden zwei neuartige und bislang noch nicht für die biologische Methanisierung beschriebene Anlagenkonzepte entwickelt. Der neuentwickelte Invers-Membranreaktor (IMR) ermöglicht es, den Eintrag der erforderlichen Eduktgase Wasserstoff H2 und Kohlendioxid CO2 über kommerziell erhältliche Ultrafiltrationsmembranen und den Entgasungsbereich
für den Methanaustrag räumlich zu trennen und zusätzlich einen hydraulischen Druck zur Steigerungdes Wasserstoffeintrages zu nutzen. Ein Vorteil des Verfahrens ist, dass perspektivisch sowohl das CO2 aus klassischem Biogas als auch CO2-Quellen aus industriellen Abluftströmen, z. B. aus der Zementindustrie als Kohlenstoffquelle genutzt werden können.
Als herausragendes Ergebnis erwies sich während der Untersuchung des IMR, dass mit dem Konzept der Membranbegasung CH4-Konzentrationen von > 90 Vol.-% über eine einjährige Versuchsreihe kontinuierlich und mit flexiblem Gaseintrag erzielt werden konnten. Nach Inbetriebnahme war dabei außer der Zugabe von H2 und CO2 als Energie- bzw. C-Quelle lediglich eine zweimalige Ergänzung von Supplementen erforderlich. Die maximal erreichte membranflächen-spezifische Methanbildungsrate ohne Gaszirkulation lag bei 83 LN Methan pro m2 Membranfläche und Tag bei einer Produktgaszusammensetzung von 94 Vol.% Methan, 2 Vol.% H2, und 4 Vol.% CO2.
Der Wirtschaftspreis 2022 ging an Olaf von Lehmden von der EnviTec Biogas AG. Seine Innovation zeigt neue Perspektiven zum Thema "Vom Abfallstoff zum grünen Wasserstoff" auf. Von Lehmden ist überzeugt mit Biokraftstoff aus Deutschland die Verkehrswende voranzutreiben.
Zukunftsweisend, emissionsmindernd und existenzsichernd – mit dem Ansatz „Vom Abfallstoff zum grünen Kraftstoff“ investiert die EnviTec Biogas AG massiv in das neue Geschäftsfeld fortschrittliche Biokraftstoffe. Mit der Übernahme und dem Umbau einer der weltweit größten Biogasanlagen, des 31 Hektar großen BioEnergie Parks Güstrow in den Eigenbetrieb im Frühjahr 2021, setzt der im Münsterland in Saerbeck und Lohne ansässige Biogas-Allrounder Maßstäbe in Richtung Verkehrswende in Deutschland. Herzstück des neuen Konzeptes ist die Produktion fortschrittlicher Biokraftstoffe in Form von Bio-LNG (liquefied natural gas). Gleichzeitig investiert der Mittelständler mit seinem Partner, der Leipziger BALANCE Erneuerbare Energien GmbH – in ein neues Joint Venture. Auch die im Herbst 2021 gegründete BALANCE EnviTec Bio-LNG GmbH soll emissionsfreie Kraftstoffe produzieren und so die Verkehrswende im Transportsektor vorantreiben.
Nach der Laudatio verlieh Johann Meierhöfer vom Deutschen Bauernverband die Preisurkunden. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 € stellt seit Beginn der Preisvergaben die Landwirtschaftliche Rentenbank zur Verfügung.